Zeitgleich mit Erscheinen dieses Newsletters erhält die GOA Shipyard Limited 30 neue Seile für ihr Schiffshebewerk, welches das Kernstück der GOA
Schiffswerft bildet. Die Werft liegt an der indischen Westküste, in Vasco da Gama, einer
Stadt im indischen Bundesstaat Goa.
Die Schiffswerft wurde 1957 von der portugiesischen Kolonialverwaltung gegründet
und sollte ursprünglich Lastkähne für die lokale Bergbauindustrie bauen. Nachdem Goa
aber 1961 von Indien annektiert wurde fiel
die Schiffswerft an die indische Regierung
und wurde fortan für den Bau von Kriegsschiffen für die indische Marine und die indische Küstenwache eingesetzt.
Nachdem die Schiffswerft bereits in die Jahre
gekommen war und umfangreiche Reparaturen anstanden, wurde CASAR im Jahre
2009 erstmals damit beauftragt, 30 Seile für
ein neues Schiffshebewerk zu liefern. Zu dieser Zeit installierte die niederländische M/S
Bosch Rexroth BV das neue Schiffshebe- und
Transfer-System. Dieses System ermöglicht
es, Schiffe mit einer Länge von 120m und bis
zu 6000t Gewicht aus dem Wasser zu heben
und zum Trockendock zu transportieren.
Nach eingehender Studie der Pläne und genauer Betrachtung der Arbeitsweise und Einscherung der Seile durch die Seilspezialisten
von CASAR fiel die Wahl in 2009 auf CASAR
Paraplast, einer doppel-parallelen Seilkonstruktion mit Kunststoff im Inneren. Um dem
feuchtwarmen Seeklima in Goa Rechnung
zu tragen wurden die Seile aus speziellen,
sehr korrosionsbeständigen Drähten gefertigt und zusätzlich ein spezieller Schmierstoff
aufgebracht, welcher das Seil wirkungsvoll
schützt. Dies ist vor allem deshalb so wichtig, da Teile des Seils eigentlich permanent
ins Salzwasser eingetaucht sind oder zumindest in der Spritzwasserzone des Salzwassers
verbleiben. Ein weiterer Grund für die korrosionsbeständigen Spezialdrähte und die
spezielle Seilschmierung war die geforderte
Seillebensdauer von 7 Jahren. Diese konnte
vom Direktor unseres Technischen Service,
Herrn Günter Knerr, nach einer aufwändigen Lebensdauerberechnung, welcher unter
anderem das Lastspektrum zu Grunde liegt,
bestätigt werden. Nachdem das Schiffshebewerk seinen Betrieb im Mai 2011 aufgenommen hat, sind diese 7 Jahre im Mai 2018
vorbei und die Seile für den geplanten Austausch werden nun angeliefert. Getreu dem
Motto „never change a winning team“ gab
es für den Kunden keinerlei Veranlassung, an
der Seilspezifikation etwas zu ändern, sodass
erneut 30 Paraplast Seile zum Einsatz kommen werden.
Die Seile werden mit einer Vollkausche geliefert, welche durch eine Aluminiumpressklemme gesichert wird. Die Seile arbeiten
paarweise und sind jeweils 8-fach eingeschert. Die Einscherung sorgt für recht große Ablenkwinkel, die das Paraplast aber
ohne Probleme meistert. Das Schiffshebewerk überbrückt einen Höhenunterschied
von der unteren Position zur Transferebene
von 10,7m. Bis zur oberen Endposition, der
sogenannten Serviceebene, sind es sogar
12,75m, also noch zusätzliche 2,05m dann
aber mit reduzierter Last. Das Leergewicht
der Plattform beträgt 1700t, sodass ein Gesamtgewicht von bis zu 7700t bewegt werden kann.