Bereits 2001 nahm in
der dänischen Odense
Steel Shipyard der riesige Werftportalkran „Goliath“
seinen Dienst auf. Es handelt
sich dabei um den Nachfolger eines im Dezember 1999
durch Orkanböen umgestürzten Werftkran.
Nun, 16 Jahre später, war es
an der Zeit, die Seile auszutauschen, um auch weiterhin betriebssicher arbeiten zu
können. Es freut uns sehr, dass
der deutsche Hersteller des
Krans, die Firma Takraf Tenova
(ehemals MAN Takraf), auch
weiterhin auf die Qualität von
CASAR Seilen vertraut und
den Auftrag über die Neubeseilung des Krans in unserem
Hause platziert hat. Im November 2017 wurden die neuen
Seile termingerecht bei der
Takraf GmbH angeliefert. Der
Lieferumfang betrug dabei
knapp 14 km CASAR Turboplast Ø36mm, jeweils die
Hälfte in Ausführung Kreuzschlag rechts und Kreuzschlag
links. Im Vergleich zur Originalbeseilung von 2001 hat
man sich für eine höhere
Drahtnennfestigkeit und damit für eine höhere Mindestbruchkraft entschieden.
Ansonsten vertraut man der
bewährten CASAR Turboplast Konstruktion Ø36mm
in verzinkter Ausführung. Die
Daten und Abmessungen der
gesamten Krananlage sind
beeindruckend und es erklärt
sich von selbst, warum der
Kran auf den Namen „Goliath“
getauft wurde: Eine Tragfähigkeit von 1000t, eine Spannweite von 148m und eine
Hubhöhe von 114m sprechen
eine eindeutige Sprache. Der
Kran verfügt über 4 Laufkatzen
mit 6 Hubwerken und ermöglicht es, ganze Schiffssektionen zu bewegen und millimetergenau an Ort und Stelle zu
bewegen. Außerdem können alternativ auch mehrere
Objekte zur gleichen Zeit angehoben oder Objekte frei
hängend gedreht werden.
Jedes einzelne Hubwerk kann
dabei bis zu 300t heben. Die
spezielle Arbeitsweise des
Krans mit mehrlagig bewickelten Hubwerken, welche
teilweise mit Spreader arbeiten, stellt hohe Anforderungen, speziell an die Fertigungstoleranzen unserer Seile.
Gerade bei mehrlagig spulenden Seiltrommeln können
bereits geringe Abweichungen bezüglich der Toleranztreue der Seile zu
Schiefstellungen des Spreaders und Lücken
im Spulbild führen. Dies ist natürlich auch bei
einlagiger Spulung von Seilen kritisch zu
betrachten, aber bei Mehrlagenspulung
addieren sich Fehler und geringe Abweichungen mit jeder zusätzlichen Lage auf
und haben daher einen stärkeren negativen
Einfluss
Auch die Längen der Seile müssen penibel
aufeinander abgestimmt sein, um Schiefstellungen zu vermeiden. Die gelieferten Seile
besitzen ein Flämisches Auge mit einer
Vollkausche, das andere
Ende ist glatt abgebunden.
Wer mit dem Begriff „Flämisches Auge“ nichts anfangen kann: Es handelt
sich dabei um eine gespleißte Seilschlaufe, die
noch zusätzlich mit einer
Stahlpressklemme gesichert
wird. Eine solche Endverbindung erreicht einen hohen
Wirkungsgrad und kann hohen Temperaturen von bis zu 400°C standhalten. Die Seillänge ist definiert vom Seilende
bis zur Mitte der Kauschenbohrung. Hier kann die Konfektionierung der Firma
CASAR ihre ganze Klasse
und Erfahrung ausspielen
und Qualitäten wie Maßhaltigkeit und Know-how in
puncto Endverbindungen in
die Waagschale werfen.
Wir wünschen Odense Steel
Shipyard allzeit sicheres und unfallfreies
Arbeiten mit ihrem „Goliath“.