Ende 2014 bekamen wir
bei CASAR über unsere
Schwesterfirma Lankhorst
eine interessante Anfrage
für die Beseilung eines 40 Tonnen
AHC Gelenkkrans des holländischen
Herstellers Langendijk
Equipment. Der Kran ist auf dem
Wildebeest Versorgungsschiff für
Ölbohrplattformen der Edison
Chouest Offshore Company
(ECO) installiert.
Er hebt und senkt Lasten mit
einem Maximalgewicht von
40 t bis zu einer Tiefe von
3000 m. Unter Berücksichtigung
des geforderten Sicherheitsfaktors
5 führt uns dies zu einer
geforderten Mindestbruchkraft
des Seils von 200 t. CASAR Eurolift,
gefertigt aus Drähten mit einer
Nennfestigkeit von 2160 N/mm2,
ist in der Lage, die geforderte
Mindestbruchkraft zu übertreffen.
Es handelt sich dabei um
ein außerordentlich drehstabiles
40-litziges Hubseil. Das Kernseil
und die Außenlitzen sind
verdichtet, was zu vergrößerten
Auflageflächen der Außenlitzen
auf dem Kernseil führt. Dies wiederum
reduziert die Pressung an
den Auflagestellen und damit
verbunden auch das Risiko
innerer Drahtbrüche..
Der maßgeschneiderte Tiefseekran verfügt über
die innovative AHC (active heave compensation)
Technik, eine aktive Seegangskompensation,
die es ihm ermöglicht, selbst in einer Tiefe von
3000 m und bei Seegang der Stärke 4 noch mit
einer sicheren Arbeitslast von 10 t zu arbeiten.
Um der harten maritimen Arbeitsumgebung
des Seils Rechnung zu tragen, wurden korrosionsbeständiges
Drahtmaterial und eine Sonderschmierung
für die Seilproduktion verwendet.
Die enorme Seillänge, die mehrlagig gespult
wird, stellt sowohl an den Trommel- als auch
an uns als Seilproduzenten höchste Anforderungen
bezüglich Fertigungstoleranzen. Nachdem
ursprünglich mit einer 15-lagigen Winde
seitens Langendijk Equipment geplant wurde,
konnten wir den Kunden in einem technischen
Meeting davon überzeugen, das
Trommeldesign nochmals zu überdenken.
Denn selbst nahmhafte Trommelhersteller
raten von mehr als 14 Lagen ab. Nach Überarbeitung
der Windenkonstruktion haben
wir jetzt eine Trommel, die bis in die
11. Lage spult, um die insgesamt 3100 m
CASAR Eurolift Ø 46 mm aufzunehmen. Nichtsdestotrotz
stellen auch „nur“ 11 Lagen bereits
allerhöchste Anforderungen an das maximal
zulässige Toleranzfeld des Seils. Bereits eine minimale Lücke im Spulbild des Seils in
den unteren Lagen kann sich bei jedem Lagenaufstieg
weiter vergrößern und letztendlich
einen Spalt in den oberen Lagen bilden, in
den sich ein ganzer Seilstrang einziehen kann.
Dies ist vor allem dann kritisch, wenn das Seilgefüge
sehr lose ist und die unteren Lagen unter
zu geringer Spannung aufgespult werden.
Dies bringt allerdings die Anwendung selbst
bereits mit sich, da der Kran üblicherweise die
Last auf den Meeresgrund absenkt und leer
wieder nach oben fährt, also mit geringerer
Spannung aufspult. Deshalb sind Verdichtung
und Toleranztreue bei der Fertigung von solch
immenser Bedeutung.