Der Ausbau der Windkraft
in Europa stößt sowohl
im Binnenland als auch
an den Küsten an räumliche
Grenzen. Folgerichtig geht
der nächste Entwicklungsschritt
auf das Meer hinaus, zu sogenannten
Offshore Windparks.
Diese Anlagen werden einige
Kilometer von der Küste entfernt
auf den Festlandssockeln verankert,
stehen dort frei im Wind und
erzielen so eine hohe Energieausbeute.
Jedoch stellen Errichtung
und Betrieb solcher Anlagen ganz
neue Herausforderungen an die
verwendete Technik. Bei Wassertiefen
von bis zu 60 m müssen
stabile Fundamente auf den
Meeresboden gesetzt werden
und auch die Errichtung der eigentlichen
Windkraftanlage mit
Turm, Maschinenhaus und Rotorblättern
bedarf einer ausgeklügelten
Montage. Dass diese nicht
von schwankenden Schiffen oder
Plattformen aus erfolgen kann,
liegt auf der Hand.
Um diese Probleme zu meistern, entschied sich
die VAN OORD Gruppe, einen Auftrag zum Bau
eines speziellen Montageschiffs an die Hamburger
Sietas-Werft zu erteilen. Neben der Möglichkeit,
das 139 m lange Schiff mit 4 Hydraulikstützen
auf dem Meeresgrund zu positionieren,
besticht das auf den Namen „AEOLUS“ getaufte
Schiff mit einem gigantischen Deckkran des Herstellers
TTS NMF aus Hamburg. Der aus einem
doppelten Strang aus Gittersegmenten aufgebaute
Ausleger ermöglicht es bei einem Lastradius
von 30 m, 900 t zu heben, selbst bei der
maximalen Ausladung von 80 m sind es immer
noch enorme 240 t. NMF ging bei der Festlegung
der Hub- und Verstellseile keinerlei Kompromisse
ein und wählte Produkte von CASAR als bewährte
und zuverlässige Komponenten für diese
Anwendung. Als Hubseil fungiert hierbei ein
CASAR POWERPLAST mit 66 mm Durchmesser
und einer 8-fachen Einscherung in eine Schwerlastflasche.
Neben der ausgezeichneten Drehstabilität
zeichnet sich dieses Seil dank seiner speziellen
Kunststoffummantelung des Herzseils durch
sehr guten Korrosionsschutz der inneren Litzen und
eine große Unempfindlichkeit gegen dynamische
Belastungen aus. Der Kranausleger wird über
ein CASAR TURBOPLAST verstellt, auch mit
66 mm Durchmesser, eine bei Schiffskranen
beliebte und bewährte Seilwahl. Beide Seiltypen
bieten über die verdichteten Außenlitzen
hohe Bruchkräfte, sehr gutes Spulverhalten
und sind unempfindlich gegen Trommelpressungen
bei Mehrlagenspulung. Bei der Aeolus
lag das Hauptaugenmerk auf größtmöglicher
Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit aller Komponenten.
Harte Einsatzbedingungen in der
Nordsee verlangen dem Schiff, seinem Kran und
letztlich den Seilen bei den oft schwierigen Montagemanövern
alles ab.
Ergänzend zur Aeolus werden 2 Halbtaucher-
Flotels mit der Bezeichnung AXIS VEGA und
AXIS NOVA eingesetzt, die als stationäre Unterkünfte
für das Aufbau- und Servicepersonal
dienen und auch alle Anforderungen an die extremen
Wetterbedingungen erfüllen. Für die notwendigen
Hubarbeiten werden die Flotels mit
entsprechender Krantechnik von TTS NMF ausgerüstet.
Die vorgesehenen 70-t-krane fahren eine
ähnliche Produktkombination wie die AEOLUS
mit einem 42 mm CASAR POWERPLAST als
Haupthubseil und einem 42 mm CASAR TURBOPLAST
als Verstellseil. Ergänzt wird die Beseilung
durch ein 30 mm CASAR POWERPLAST auf der
Hilfshubwinde.
CASAR wünscht der Aeolus allzeit gute Fahrt und
immer eine handbreit Wasser unter dem Kiel.